Die „Forderungen des Volkes“ – die Versammlung im Offenburger Gasthaus Salmen

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12. September 1847 | Mit einem lauten „Ja“ stimmten rund 900 Menschen im Gasthaus Salmen den 13 „Forderungen des Volkes“ zu. Der Landtagsabgeordnete Friedrich Hecker hatte zuvor verlesen, was er mit dem Mannheimer Journalisten Gustav Struve als Programm für die „entschiedene“ Opposition entworfen hatte: die Rücknahme aller Einschränkungen der Verfassung – volle Presse-, Gewissens- und Lehrfreiheit, sowie persönliche Freiheit – und gleichzeitig deren Weiterentwicklung.

Des Volkes Stimme | Die "Forderungen des Volkes" - Versammlung im Offenburger Gasthaus Salmen 1847

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Zu den liberalen Grundrechten sollten soziale und demokratische Forderungen treten: Beteiligung der Bürger an der Rechtsprechung, „volkstümliche Wehrverfassung“, progressive Einkommenssteuer, eine nationale Volksvertretung, Ausgleich des „Missverhältnisses zwischen Arbeit und Kapital“ und „Selbstregierung des Volkes“ anstelle der Beamtenherrschaft. Damit waren fast alle wesentlichen Forderungen der wenige Monate später beginnenden Revolution vorweggenommen. Nur ein wichtiger Punkt fehlte noch: Das Wahlrecht für alle blieb unerwähnt.

Wir danken dem Kulturbüro sowie dem Stadtarchiv Offenburg für die gute Zusammenarbeit.


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||| Der nächste Eintrag erscheint am 16. September. Bleiben Sie neugierig!

Genau die richtige Antwort – die erste E-Mail-Krisenberatung durch Jugendliche

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3. September 2002 | Wer kennt die Lebenswirklichkeit von Jugendlichen am besten? Auf wen hören Jugendliche bei Problemen am meisten? Das 2001 vom Arbeitskreis Leben gegründete Projekt [U25] Freiburg basiert auf den naheliegenden Antworten. Ehrenamtlich engagierte 16- bis 25-Jährige beraten per E-Mail anonym und kostenlos Jugendliche, die sich in Lebenskrisen befinden. SozialarbeiterInnen bilden dafür geeignete junge Menschen aus. Auf Grund der hohen Nachfrage wird die Organisation seit 2012 vom Deutschen Caritasverband unterstützt und ist inzwischen bundesweit aktiv. Allein in Freiburg sind heute 37 Peerberater und -beraterinnen tätig.

Des Volkes Stimme | [U25]:peerTV - Das sind wir!

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Der Gang nach Karlsruhe – der Protestmarsch der Boxberger zum Bundesverfassungsgericht

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29. August 1985 | Wer sich ungerecht behandelt fühlt, zieht letztlich vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Das nahmen die Boxberger Bäuerinnen und Bauern wörtlich und machten sich zu Fuß auf den 130 Kilometer langen Weg. Dass sie ihr fruchtbares Ackerland im Main-Tauber-Kreis für eine Teststrecke von Daimler-Benz hergeben sollten, wollte ihnen nicht in den Kopf. Wie ihre Vorfahren von der Bundschuh-Bewegung kämpften sie für ihr Recht – doch statt auf Sensen setzten sie auf eine durch viele Spenden ermöglichte Klageschrift. Die rund 200 TeilnehmerInnen konnten diese am 2. September 1985 dem Gericht übergeben. Fast zwei Jahre später untersagte das Verfassungsgericht die geplante Enteignung der Bauern.

Des Volkes Stimme | Der Protestmarsch der Boxberger zum Bundesverfassungsgericht 1985

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Beteiligung ohne Siegel – die Badische Verfassung von 1818

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22. August 1818 | Eine Verfassung ohne prächtige Urkunde? Ohne Siegel? Ohne richtige Unterschrift? Tatsächlich setzte Großherzog Karl in Bad Griesbach lediglich sein Namenskürzel unter den noch mit Korrekturen versehenen letzten Entwurf der 83 Paragraphen. Das Werk der Beamten bedeutete jedoch einen Meilenstein der politischen Beteiligung. Nur in Baden sollte die vorgesehene Zweite Kammer des Landtags vollständig aus gewählten Vertretern des Volkes bestehen. Immerhin rund 70 % der über 25-jährigen Männer durften wählen. Und besonders bemerkenswert und keineswegs selbstverständlich: Jede Stimme zählte gleich viel.

Des Volkes Stimme | Beteiligung ohne Siegel - die Badische Verfassung von 1818

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