16. September 1893 | Warum sollten Mädchen kein Abitur machen dürfen? Hedwig Kettler und Anita Augspurg wollten den Ausschluss der Mädchen von höherer Bildung nicht länger hinnehmen. Mit ihrem Verein „Frauen-Bildungsreform“ kämpften sie für ein erstes Gymnasium in Deutschland – am 16. September 1893 erreichten sie in Karlsruhe ihr Ziel. Kettler rief die ersten Schülerinnen dazu auf, „den Beweis zu erbringen von der natürlichen Ebenbürtigkeit des Frauengeistes“. Die 1880 in Karlsruhe geborene Rahel Goitein, Tochter eines orthodoxen Rabbiners, nahm sich diese Worte besonders zu Herzen. Als beste Abiturientin durfte sie im Juli 1899 die Abschlussrede halten. Das 125-jährige Jubiläum feierten das Fichte-Gymnasium und das Lessing-Gymnasium, die beide auf das erste Mädchengymnasium zurückzuführen sind, mit einer Wiederaufführung der Rede.
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Dem Fichte-Gymnasium und Lessing-Gymnasium Karlsruhe sowie Frau Anna Martiny gilt unser Dank für die freundliche Unterstützung.
Zum Weiterlesen und-forschen:
- Jewish Women’s Archive: Die Person Rahel Straus-Goitein.
- Rahel Straus-Goitein: Wir lebten in Deutschland: Erinnerungen einer deutschen Jüdin, Stuttgart 1961 [Lebenserinnerungen].
||| Es bleibt spannend: Der nächste Eintrag erscheint am 20. September.