26. Oktober 2009 | „So eine Art Montagsdemo“ sollte es werden. Von Demo konnte am 26. Oktober 2009 aber kaum die Rede sein. 1, 2, 3, 4, 5 – mehr Teilnehmende gab es beim ersten Termin nicht. Und die waren auch noch an verschiedenen Orten unterwegs. Zwei Frauen standen vor dem Stuttgarter Rathaus, und drei Männer vor dem Nordausgang des Hauptbahnhofs. Ein paar Wochen später waren es Tausende, die gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 pfiffen und schrien. Jetzt konnten die StuttgarterInnen dem Leipziger Beispiel vom Herbst 1989 doch noch erfolgreich nacheifern.
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100, 200, 300, 400 – inzwischen sind es in Stuttgart schon weit mehr Montagsdemonstrationen geworden, als es jemals in Leipzig gab. Der Protest gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 ist zu einem Dauerbrenner geworden. Der Bahnhof wird zwar seit Jahren gebaut, aber ein Ende ist nicht absehbar – weder beim Bau, noch beim Protest.
Ob die Montagsdemonstrationen jemals ihren ursprünglichen Zweck erreichen werden, ist mehr als fraglich. Aber vielleicht haben sie ja bereits etwas anderes unter Beweis gestellt: BürgerInnen können (und müssen) manchmal sehr ausdauernd sein.
Zum Weiterlesen und -forschen:
- Haus der Geschichte Baden-Württemberg (Hg.): Dagegen leben? Der Bauzaun und Stuttgart 21. Katalog zur Sonderausstellung, 16. Dezember 2011 bis 1. April 2012, Stuttgart 2011.
- Frank Brettschneider / Wolfgang Schuster (Hgg.): Stuttgart 21 – ein Großprojekt zwischen Protest und Akzeptanz. Wiesbaden 2013.
/// Penunzen, Moneten, Kröten: Im nächsten Kalenderblatt am 28. Oktober dreht sich alles um das „liebe Geld“ und was man sich davon (nicht) kaufen kann.